Studienfahrt des VFS Hannover nach München (2023)

Bericht von Simon Weber, Vorstand der Hanover Law Review

Ein neues Jahr, eine neue Studienfahrt. Unter dem Motto „O‘ Steuer is!“ ging es für 31 Studierende der Leibniz Universität diesmal in die Stadt der Bretzeln und des Biers – nach München.

Die Reise startete Dienstagmorgen und für Studierende relativ früh am Hannoveraner Hauptbahnhof. Rein in den ICE und 6 Stunden runter nach München. Dank Sitzplatzreservierung und Klimaanlage auch bei höheren Temperaturen eine entspannte Fahrt. Bevor wir die Stadt erkunden konnten, sah das Programm für uns noch etwas anderes vor. Am Bahnhof München angekommen hieß es: Koffer fix ins Hotel bringen und ab zur Großkanzlei Hengeler Müller.

Beim ersten Termin in besagter Kanzlei wurden wir zünftig mit „Brez‘n“ und Miniküchlein empfangen. Dort durften wir einem Vortrag von den Partnern Dr. Markus Ernst und Dr. Günther Wagner lauschen, welche uns in die abwechslungsreiche und anspruchsvolle Arbeit in großen Wirtschaftskanzleien einführten. Lebensnahe Anekdoten liefert dabei der Associate Tim Wüstlin, der mit seiner lockeren Art gekonnt die Brücke zu uns Studierenden schlug. Verwöhnt von hochqualitativen Informationen und viel zu vielen Miniküchlein stapften wir informiert und gesättigt gute zwei Stunden später wieder aus den wunderschönen Münchener Kanzleiräumen von Hengeler Müller. Der erste Abend wurde genutzt, um sich von der Fahrt zu erholen oder sich bereits die erste wohlverdiente Maß zu genehmigen.

Am nächsten Morgen konnten wir das Frühstück auf der Terrasse unseres Hotels genießen, bevor der nächste Termin anstand. Ein Besuch des Bundesfinanzhofs (BFH). Dort wurden wir von RiBFH Prof. Dr. Matthias Loose in Empfang genommen und nahmen im ältesten Verhandlungsraum des BFH Platz. Danach folgte eine ausführliche Besichtigung des BFH inklusive historischer Informationen zu einzelnen Räumen und deren ursprünglicher Nutzung. Ein sowohl unterhaltsames als auch informatives Erlebnis. Uns wurden auch die „heiligen Schätze“ wie das 1.500-teilige Lego-Modell des BFH gezeigt, welches Professor Loose eigenhändig mit seinem Sohn erschaffen hat und wir bekamen Stories zu hören, wie ein BFH-Richter die Blicke von Polizisten auf sich zog, als er einen antiken Degen des ersten Präsidenten des Reichsfinanzhof Gustav Jahn mit der Bahn zum BFH transportierte. Für eine Kostprobe des BFH-eigenen Honigs war leider keine Zeit mehr. Das würden wir gerne nachholen! Der Besuch endete mit einer ausgiebigen Fragestunde inklusive Sicherheitsanalyse des BFH-Geländes. Der danach zur Verfügung stehende Freiraum wurde von den Studierenden genutzt, um den englischen Garten aufzusuchen oder sich den Dom anzuschauen. Gen Abend traf sich die gesamte Gruppe im Augustiner Stammhaus, wo bei traditionellen Gerichten das lokale Bier genossen wurde. Einige von uns trieb es danach entgegen der hiesigen Kultur in einen underground Irish Pub namens „Kennedy‘s“ bevor Sie die Nacht an der Hotelbar ausklingen ließen.

Nach nicht allzu viel Schlaf, aber sehr viel Spaß, ginge es am nächsten Tag zum dritten und letzten Termin auf der Studienfahrt-Agenda. Ein Besuch im bayrischen Finanzministerium. Dort empfingen uns Dr. Joachim Strohm und Lena Hedemann und erklärten Mithilfe einer Präsentation den Aufbau und die Arbeit des Ministeriums und die Einbindung in die Verwaltungsstruktur der nachgeordneten Behörden. Mit interessanten Karriereausblicken und Fakten zur Organisation verließen wir das Finanzministerium und hatten die letzten Stunden zur freien Verfügung, bevor es um 15 Uhr mit dem ICE wieder gen Heimat ging.

War die Studienfahrt mehr durch Fachliches oder Freizeit geprägt? Ich würde sagen genau die Mitte. Neben dem Besuch von historischen Orten, Bundesfinanzhof, Ministerium sowie Großkanzlei und anregenden Gesprächen mit interessanten Persönlichkeiten, blieb genug Zeit die Schickeria kennenzulernen und die ein oder andere Maß im Biergarten zu trinken. Besonderer Dank geht dabei an Lennart Sindermann und Marita Plaß vom VFS-Team, die trotz ICE-Ausfällen und unübersichtlichen U-Bahn-Stationen einen kühlen Kopf bewiesen haben und uns stets zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Ort brachten. Servus!